Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren in Deutschland steigt kontinuierlich an. Für Patientinnen und Patienten haben diese Zentren viele Vorteile, doch auch für Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Personal ergeben sich in MVZ attraktive Jobmöglichkeiten.

Warum MVZ?

Medizinische Versorgungszentren bieten für Beschäftigte wie für Patientinnen und Patienten verschiedene Vorteile.

Welche Vorteile hat ein MVZ für Ärztinnen und Ärzte?

Das MVZ gibt angestellten Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, sich an der ambulanten Versorgung zu beteiligen, ohne das finanzielle Risiko einer eigenen Praxis zu tragen. Außerdem sind flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben möglich. Das ist sowohl für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiv als auch für alle, die im Alter etwas kürzertreten möchten.
Für Vertragsärztinnen und -ärzte, die gemeinsam ein MVZ gründen, entstehen im Vergleich zur eigenen Praxis deutlich geringere Kosten für Räumlichkeiten, Geräte und Personal. Durch gezielte Kooperationen mit anderen Ärztinnen und Ärzten lässt sich der medizinische Schwerpunkt eines MVZ festlegen.

Welche Vorteile hat ein MVZ für Patientinnen und Patienten?

Patientinnen und Patienten bekommen im MVZ eine interdisziplinäre Versorgung aus einer Hand. Im MVZ arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachgebiete zusammen. Dadurch entfallen lange Anfahrtswege und Überweisungen an andere Praxen. Alle Beteiligten können auf kurzen Wegen über die Diagnose, Behandlungsziele und Therapien informiert werden. Das ermöglicht auch eine genauere Abstimmung der Medikation bei Patientinnen und Patienten, die bei verschiedenen Fachärzten in Behandlung sind.

Anzahl der Fachärztinnen und -ärzte im MVZ (ausgewählte Fachrichtungen, 2020)

Neben der hausärztlichen Versorgung bieten MVZ eine hohe Abdeckung über die Fachrichtungen Chirurgie(Orthopädie) und Innere Medizin.


Wie ist es, in einem MVZ zu arbeiten?

Lesen Sie hier mehr darüber: >> So sieht der Arbeitsalltag im MVZ aus

Anzahl der MVZ – regionale Verteilung (2020)

In Bayern gibt es die meisten MVZ in Deutschland.

MVZ: Räumliche Ansiedlung (2020)

Stellen in MVZ sind vor allem in urbanen Regionen zu finden. Dort gibt es die meisten Versorgungszentren in Deutschland.

Definition: Was ist überhaupt ein MVZ?

Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) ist eine ärztlich geleitete Einrichtung der ambulanten Gesundheitsversorgung. In einem MVZ arbeiten mehrere Fachärztinnen und -ärzte unterschiedlicher Fachgebiete zusammen. Die Ärztinnen und Ärzte sind dabei angestellt oder arbeiten auf Vertragsbasis. Träger können Krankenhäuser oder zugelassene Ärztinnen und Ärzte sein.

Wie viele MVZ gibt es in Deutschland und wie viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten dort?

Insgesamt gibt es 3.845 MVZ in Deutschland (Stichtag: 31.12.2020). Dort arbeiten 23.640 Ärztinnen und Ärzte, 21.976 davon in einem Angestelltenverhältnis. 1.664 sind Vertragsärztinnen und -ärzte.

 

Wer leitet ein MVZ?

Unabhängig von der Trägerschaft muss ein MVZ von einem Arzt oder einer Ärztin geleitet werden. Diese Person muss selbst angestellt oder als Vertragsarzt in dem MVZ tätig sein, eine Mitgliedschaft in einer Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist aber nicht zwingend notwendig. Wenn in einem MVZ unterschiedliche Fachrichtungen vertreten sind, kann es auch von mehreren Personen kooperativ geleitet werden.

 

Seit wann gibt es MVZ?

Die Gründung von MVZ wurde in Deutschland durch das GKV-Modernisierungsgesetz ermöglicht, das am 14. November 2003 in Kraft trat. Die ersten MVZ wurden im darauffolgenden Jahr 2004 gegründet. MVZ ergänzen seither das ambulante System aus Einzel- und Gemeinschaftspraxen. Das Modell ist an die Polikliniken angelegt, die in der DDR verbreitet waren. Waren zunächst nur MVZ mit Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen erlaubt, können seit 2016 auch Kolleginnen und Kollegen aus einem Fach gemeinsam ein MVZ gründen.

 

Auf welcher Rechtsgrundlage erfolgt die Arbeit im MVZ?

Die Rechtsgrundlage bildet § 95 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V). Für die „ärztliche Leitung“ des MVZ gelten grundsätzlich die Vorschriften des Krankenhausrechts. Aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten hat das MVZ Ähnlichkeiten mit einer Gemeinschaftspraxis. Allerdings schließen sie einen Behandlungsvertrag direkt mit dem MVZ und nicht mit einem Arzt oder einer Ärztin. Bei MVZ-Neugründungen sind Personengesellschaften, eingetragene Genossenschaften (e.G.) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) erlaubt. Nicht erlaubt sind Aktiengesellschaften (AG).

 

Was sind die Unterschiede zwischen Gemeinschaftspraxis und MVZ?

In einer Gemeinschaftspraxis sind die Praxisinhaber auch selbst ärztlich tätig. In einem MVZ arbeiten Ärztinnen und Ärzte angestellt oder als Vertragsärzte. Damit tragen sie nicht die unternehmerische Verantwortung. Während Gemeinschaftspraxen häufig von Ärztinnen und Ärzten derselben Fachrichtung gegründet werden, ist im MVZ Interdisziplinarität üblich. Außerdem können MVZ leichter expandieren als Gemeinschaftspraxen. Denn in einer Gemeinschaftspraxis verfügen die Ärztinnen und Ärzte grundsätzlich jeweils über eine eigene, personengebundene Zulassung. Im MVZ dagegen ist die Trägergesellschaft Inhaber der Zulassung.

Anzahl der MVZ in Deutschland (2004-2020)


Die Zahl der MVZ hat sich seit 2005 verzehnfacht, was für das Behandlungskonzept spricht.

MVZ: Trägerschaft


Für die meisten MVZ übernehmen Vertragsärzte oder Krankenhäuser die Trägerschaft.

Aktuelle Jobs im MVZ

 

In den ÄRZTSTELLEN finden Sie als Ärztin oder Arzt attraktive Jobmöglichkeiten im MVZ.
 

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