Prof. Dr. med. Christian Opherk: „Wertgeschätzte Mitarbeitende sind die Basis unserer Arbeit“

19 März, 2024 - 07:33
Dr. Sabine Glöser
Karriere konkret: Prof. Dr. med. Christian Opherk
Prof. Dr. med. Christian Opherk ist Direktor der Klinik für Neurologie des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen in Heilbronn.

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Prof. Dr. med. Christian Opherk, Direktor der Klinik für Neurologie des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen in Heilbronn, berichtet über seine Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Herr Professor Opherk, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefarzt zu werden?

Prof. Dr. med. Christian Opherk: Es braucht Führungsqualitäten, zu der ich eine hohe Sozialkompetenz und Organisationstalent zähle. Auch muss man jederzeit flexibel sein und durchsetzungsstark.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Prof. Dr. med. Christian Opherk: Management ist wichtig, da es die Ressourcen unserer Arbeit bereitstellt. Es kann aber immer nur Mittel zum Zweck sein, für den wir tagtäglich arbeiten: unseren Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. Entscheidend dafür sind eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Delegation von Aufgaben in einem guten Team, auf das man sich absolut verlassen kann.

Was ist für Sie als Chefarzt die größte, nichtfachliche Herausforderung im Klinikalltag?

Prof. Dr. med. Christian Opherk: Mit Sicherheit der Fachkräftemangel in allen Berufsgruppen. Um diesem zu begegnen, sind ständig Anstrengungen nötig, um Personal zu gewinnen und verstärkt auch Mitarbeitende zu binden. Gut ausgebildete, motivierte und wertgeschätzte Mitarbeitende sind die Basis unserer Arbeit.

Warum interessieren sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus?

Prof. Dr. med. Christian Opherk: Die Arbeitsverdichtung und der Dokumentationsaufwand haben in den letzten Jahren weiter zugenommen. Zudem spielt die Dienstbelastung sicherlich eine große Rolle.

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Prof. Dr. med. Christian Opherk: Setzen Sie sich Ziele für jeden Abschnitt Ihrer Ausbildung und Karriere. Regelmäßige Selbstreflexion hilft Ihnen, auch in belastenden Situationen Ihre Ziele im Auge zu behalten. Ziele können sich auch ändern. Achten Sie auf sich selbst und pflegen Sie Ihr Privatleben. Nehmen Sie sich bei allem Ehrgeiz selbst nicht zu wichtig.

Dtsch Arztebl 2024; 121(6): [4]

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